Spinnen
© Christian Komposch
Die Klasse Spinnentiere (Arachnida) umfasst so unterschiedliche Ordnungen wie Skorpione, Spinnen, Weberknechte oder Milben. Sie alle besitzen 8 Laufbeine, anders als die 6-beinigen Insekten, für die sie manch einer gern hält. Die Ordnung Spinnen (Araneae) zeichnet sich durch mit Giftdrüsen versehene Kieferklauen, Spinnvermögen und den in Vorder- und Hinterleib gegliederten Körper aus.
Spinnen besiedeln die Welt seit 360 Millionen Jahren. Zu den ganz urtümlichen Arten zählen die Tapezierspinnen (Atypus spp.) mit 3 Arten in Europa, die einmalig für den Kontinent an den Gleichenberger Kogeln nebeneinander vorkommen.
Wie schon Charles Darwin auf seiner Reise mit der Beagle erkannte, zählen Spinnen zu den ersten Besiedlern neu entstandener Lebensräume. Als Pionierarten gelangen sie an die Schotterbänke der Mur, wie vor Millionen Jahren wohl auch an vulkanische Inseln bei Bad Gleichenberg. Zwischen Streuschicht und Kronenregion allgegenwärtig, sind ihre Lebensweisen und -formen vielfältig: Die Grüne Huschspinne jagt als "Schönste im Land" frei im Gebüsch, auf Blüten lauern bunte Krabben-, am Boden netzbauende Zwergspinnen. Wen wundert es, dass alleine in der Steiermark über 630 Spinnenarten leben?
Das Vulkanland trägt besonders zu dieser Vielfalt bei, da es von einigen pontischen und mediterranen Arten gerade noch erreicht wird. Hier auf die trocken-wärmsten Standorte beschränkt, stellen Arten wie die Strahlende Tarantel, als eine der größten Spinnen der Steiermark, wahre Raritäten unserer Fauna dar.
Nicht wenige Spinnen besitzen Mundwerkzeuge, die unsere Haut durchdringen können, deutlich weniger aber ein für Menschen gefährliches Gift. Ein Biss des im Vulkanland heimischen Dornfingers, der als die giftigste Spinne Mitteleuropas gilt, verursacht leichte bis mäßige Vergiftungserscheinungen.
Etwa ein Drittel der heimischen Arten gilt als gefährdet. Lebensraumverluste, wie Umwandeln von Grünland in Maiswüsten, kosten Spinnen Kopf und Kragen.